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Von Schilddrüsenerkrankungen und Hörverlust

Schilddrüsenerkrankungen gehören zu den Volkskrankheiten. Aber wussten Sie schon von der Gefahr des Hörverlustes durch die Beeinflussung der Schilddrüse?

Eine große Anzahl der Menschen in Deutschland ist sich nicht darüber bewusst, dass sie unter einer Form von Schilddrüsenerkrankung leidet. Der Grund dafür: Die Symptome von Schilddrüsenerkrankungen sind häufig nicht eindeutig und werden leicht mit anderen gesundheitlichen Problemen verwechselt. Dazu zählt etwa ein erhöhter Puls, chronische Müdigkeit, Gewichtsveränderungen und Kopfschmerzen. Gefährlich ist diese fehlende Sensibilität auch hinsichtlich des Gehörs. Denn auch das Hören kann durch Schilddrüsenerkrankungen erheblich geschädigt werden.

Die Schilddrüse wirkt überall im Körper

Die Schilddrüse dient der Produktion von Hormonen, die den Stoffwechsel regulieren. Aufgrund dieser zentralen Funktion beeinflusst eine Störung der Schilddrüse zwangsläufig wesentliche Körperfunktionen. So kann die Energiebereitstellung stark darunter leiden und die Herzfrequenz ansteigen.

Zu den häufigsten Erkrankungen der Schilddrüse gehören:

  • Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) tritt auf, wenn die Schilddrüse zu wenig Thyroxin produziert. Gewichtszunahme durch den verlangsamten Stoffwechsel, geringe Konzentrationsfähigkeit, Müdigkeit, Abgeschlagenheit bis hin zu Depressionen können die Folge sein.
  • Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion) tritt hingegen auf, wenn zu viel Thyroxin produziert wird. Symptome einer Überfunktion sind regelmäßig Schlafstörungen, Muskelschwäche, Reizbarkeit und Nervosität, sowie Sehstörungen und Augenreizungen. Darüber hinaus führt eine Hyperthyreose in aller Regel zu Gewichtsverlust
  • Schilddrüsenkrebs ist zwar weitaus seltener als andere Krebsformen, bei Verdacht sollte es aber dennoch überprüft werden. Glücklicherweise lässt sich Schilddrüsenkrebs in aller Regel gut und entsprechend behandeln
  • Ein Kropf ist eine starke Schwellung der Schilddrüse. Diese kann das Atmen und Schlucken erheblich beeinträchtigen

Die Schilddrüse hat Einfluss auf das Gehör

Zwar ist die Ursachenforschung noch nicht abgeschlossen, dennoch wurden sowohl Hypothyreose als auch Hyperthyreose bereits mit der Schädigung des Gehörs und einem Hörverlust in Verbindung gebracht. Zudem sind folgende Erkrankungen der Schilddrüse bekannt, die nachweislich einen Einfluss auf das Gehör, Tinnitus und das Gleichgewicht haben:

  • Hashimoto-Krankheit: bekannt als sehr häufige Ursache für Hypothyreose
  • Morbus Basedow: eine Autoimmunkrankheit der Schilddrüse und häufige Ursache für Hyperthyreose
  • Pendred-Syndrom: ein Gendefekt, der bei Kindern zu Hörverlust und häufig auch zum Kropf führt

Studien haben gezeigt, dass auch die Bestrahlung von Schilddrüsenkrebs zu Hörverlust führen kann. Demnach erleiden Patienten, die sich einer Strahlentherapie für Kopf – oder Halskrebs, darunter Schilddrüsenkrebs, unterziehen, deutlich häufiger einen Hörverlust.

Bei vermeintlich „gewöhnlichen“ aber dauerhaft anhaltenden gesundheitlichen Problemen sollte mit einem Arzt gesprochen werde, um eine Schilddrüsenerkrankung auszuschließen. Die gesunde, normale Funktion trägt wesentlich zum Wohlbefinden bei – auch zu dem des Gehörs. Bei Behandlungen, die das Gehör gefährden könnten, empfiehlt es sich unter Umständen, einen Spezialisten heranzuziehen, der dies überwachen und gegebenenfalls Schäden verhindern kann.

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