So hängen Tinnitus und Demenz zusammen
Dass Hörverlust und Demenz zusammenhängen können, wissen viele. Aber war Ihnen bewusst, dass auch Tinnitus Demenz verstärken kann?
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Es gibt einen unwiderlegbaren Zusammenhang zwischen Hörverlust und Demenz bei älteren Menschen. Das ist mittlerweile durch mehrere Studien belegt. Unter anderem zeigt eine Studie eines internationalen Forscherteams der Shandong Universität im chinesischen Jinan, dass Menschen mit Schwerhörigkeit ohne Hörgerät ein um 42 Prozent erhöhtes Risiko hatten, eine Demenz zu entwickeln. Trugen Schwerhörige dagegen ein Hörgerät, glich das Risiko dem von normal hörenden Menschen.
Der Grund: Durch das verminderte Hörvermögen fällt es Betroffenen schwer, mit anderen Menschen, Familienmitgliedern, FreundInnen, Pflegepersonal, zu kommunizieren. Sie ziehen sich zurück. Doch das kann fatale Folgen für die Gesundheit haben! Es ist erwiesen, dass soziale Isolation den Ausbruch und die Auswirkungen von Demenz begünstigt.
Auch oft ein Problem: Häufig werden Symptome eines Hörverlusts fälschlicherweise als Demenz interpretiert. So gibt es Fälle, bei denen zunächst schwere Demenz diagnostiziert wurde - nach der Versorgung mit Hörgeräten stellte sich heraus, dass viele der vermeintlichen Demenz-Symptome nicht auf eine geistige Erkrankung, sondern auf ein Hörproblem zurückzuführen waren.
Die frühzeitige Erkennung eines Hörverlusts ist deshalb entscheidend. Sobald der Hörverlust diagnostiziert ist, können Maßnahmen ergriffen werden, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der PatientInnen zu verbessern, ihnen die Freiheit und die Freude an einem aktiven sozialen Leben zurückzugeben - und so im besten Fall den Ausbruch einer Demenz zu verhindern.
Tinnitus und Hörverlust
Nicht jede Person, die unter Tinnitus leidet, hat auch einen Hörverlust, und nicht jede Person mit Hörverlust hat auch Tinnitus. In vielen Fällen sind diese beiden Erkrankungen jedoch miteinander verbunden. Viele Menschen, die an einem lärmbedingten Hörverlust leiden, berichten von einem anhaltenden oder ständigen Klingeln in den Ohren. Es ist nicht ganz klar, warum lärmbedingter Hörverlust zu Tinnitus führt, aber wahrscheinlich ist die Cochlea daran beteiligt.
Die Cochlea ist ein spiralförmiges Organ in Ihrem Innenohr. Das Innere ist mit schallempfindlichen Zellen ausgekleidet, die Ihnen helfen, das Gehörte zu verarbeiten. Wenn die Cochlea lautem, übermäßigem Lärm ausgesetzt ist, können Tinnitus und Hörverlust auftreten. Bei vielen Menschen tritt Tinnitus beispielsweise nach Konzerten oder anderen lauten Geräuschen auf. Wenn das Klingeln nicht verschwindet, wird Tinnitus zu einem Problem.
Obwohl Tinnitus und Hörverlust nicht zwangsläufig miteinander verbunden sind, gibt es einen eindeutigen Zusammenhang zwischen beiden. Man kann also davon ausgehen, dass eine ältere Person, die unter Hörverlust leidet, auch Tinnitus haben kann. Tinnitus kann für sich genommen eine Reihe von Problemen verursachen, von denen viele die Demenzsymptome verschlimmern können.
Tinnitus und Demenz
Tinnitus macht es für viele Menschen schwierig, sich zu entspannen und zu konzentrieren. Diese ständige Ablenkung durch den Tinnitus kann zu geistiger Müdigkeit, Erschöpfung und Depressionen führen. Schlaflosigkeit und Schlafstörungen werden ebenfalls mit Tinnitus in Verbindung gebracht - und Schlafmangel kann ernste, schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben. In Verbindung mit der sozialen Isolation und der mangelnden Kommunikation, die ein Hörverlust mit sich bringen kann, besteht die Gefahr, dass der Tinnitus die Gesundheit und das Wohlbefinden eines älteren Menschen stark beeinträchtigt
Tinnitus und Hörverlust führen auch dazu, dass sich das Gehirn "umorganisiert". Um mit dem Hörverlust fertig zu werden und ihn zu kompensieren, stellt das Gehirn bestimmte Funktionen ein. Als erstes sind davon die Bereiche des Gehirns betroffen, die für Gedächtnis und Konzentration zuständig sind. Verliert das Gehirn diese Fähigkeiten, steigt das Risiko einer Demenz.
Erfahren Sie mehr über die Ursachen und Auswirkungen von Tinnitus und wie Sie diesen entgegen treten können in unserem Tinnitus-Themenspezial.
Wie Hörgeräte helfen können
Wir bei Signia entwickeln unsere Hörgerätetechnologie kontinuierlich weiter - und suchen stets Lösungen für noch besseres Hören. Durch Hörgeräte bleibt das Gehirn aktiver, soziale Interaktion fällt weniger schwer. Die Folge: Isolation und Depression können verhindert werden - zwei Faktoren, die Demenz ernsthaft begünstigen.
Je früher Hörverlust und Tinnitus diagnostiziert werden, desto schneller kann die Behandlung beginnen. Lassen Sie Ihr Gehör doch einmal bei einer/m HörakustikerIn professionell testen und sprechen Sie mit Ihren Angehörigen über Hörgeräte. Ein besseres Gehör kann Ihr Leben in der Gegenwart und in der Zukunft verbessern.
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